Lagarde fordert Verhandlungen über Zölle mit Trump statt Vergeltungsstrategie
Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat sich für den Fall neuer US-Zölle unter Donald Trump gegen Vergeltungsmaßnahmen und für Gespräche ausgesprochen. "Wir könnten anbieten bestimmte Produkte aus den USA zu kaufen und so signalisieren, dass wir bereit sind am Verhandlungstisch zu sitzen", sagte Lagarde in einem Interview mit der "Financial Times". Das sei besser als eine reine "Vergeltungsstrategie".
Ein Handelskrieg könne Lagarde zufolge in "niemandes Interesse sein", daher warnte sie vor einer Eskalation. Stattdessen könnte Europa beispielsweise mehr Flüssiggas aus den USA beziehen und auch im Rüstungsbereich gebe es Möglichkeiten für mehr Handel.
Trump will als eine seiner ersten Amtshandlungen nach seinem Amtsantritt im Januar Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada erheben. Außerdem plant er zusätzliche Abgaben in Höhe von zehn Prozent auf Produkte aus China.
Im Wahlkampf kündigte er eine Erhöhung der Zölle auf zehn bis 20 Prozent auf alle ausländischen Importe an. Dass eine Spanne genannt wird, zeige, dass "sie offen für Verhandlungen sind", sagte Lagarde in dem Interview.
(R.Lavigne--LPdF)