Ölkonzern Adnoc vor Übernahme des Chemieunternehmens Covestro
Der Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wird voraussichtlich den Chemiekonzern Covestro in Leverkusen übernehmen. Wie das Unternehmen aus Abu Dhabi am Montag mitteilte, wurden Adnoc fast 70 Prozent der Anteile an dem deutschen Konzern angeboten. Die Mindestannahmequote von 50 Prozent plus einer Aktie wurde damit deutlich übertroffen. Die Freigabe durch die Behörden steht der Mitteilung zufolge allerdings noch aus.
Aktionärinnen und Aktionäre können das Übernahmenangebot bis 16. Dezember annehmen. Adnoc bietet 62 Euro pro Aktie an und bewertet Covestro so mit insgesamt 11,7 Milliarden Euro. Die Transaktion sei "eine zentrale Säule der Wachstumsstrategie von Adnoc International, die das Ziel verfolgt, eines der weltweit fünf größten Chemieunternehmen zu werden", erklärte der Ölkonzern im Oktober. Covestro begrüßte das Übernahmeangebot.
Das Leverkusener Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Kunststoffherstellern. Es beliefert nach eigenen Angaben "rund um den Globus Kunden in Schlüsselindustrien wie Mobilität, Bauen und Wohnen sowie Elektro und Elektronik". Außerdem würden die Kunststoffe in Bereichen wie Sport und Freizeit, Telekommunikation, Gesundheit sowie in der Chemieindustrie selbst eingesetzt.
Covestro hatte 2023 einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen produziert an 48 Standorten weltweit und beschäftigt rund 17.500 Menschen. Es war 2015 aus der ehemaligen Kunststoffsparte von Bayer hervorgegangen.
(M.LaRue--LPdF)