EZB-Präsidentin Lagarde: Wirtschaftswachstum in der Eurozone "verliert Schwung"
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die angekündigte erneute Leitzinssenkung vor allem mit der düsteren Wirtschaftslage in der Eurozone begründet. Das solide Wachstum über den Sommer sei vor allem auf privaten Konsum, "einmalige Faktoren", und den Aufbau von Lagerbeständen zurückzuführen, sagte sie am Donnerstag in Frankfurt am Main. "Jüngste Informationen deuten jedoch darauf hin, dass es an Schwung verliert."
Die Schwächephase der Industrie setze sich weiter fort und das Wachstum im Dienstleistungssektor verlangsame sich, führte Lagarde aus. "Angesichts der schwachen Nachfrage und der äußerst unsicheren Aussichten halten die Unternehmen ihre Investitionsausgaben zurück." Zugleich sei auch die Entwicklung der Exporte schwach.
Die EZB hatte angesichts der wieder stark verlangsamten Inflation im Sommer damit begonnen, die Leitzinsen wieder zu senken. Zuletzt hatte die Teuerungsrate in der Eurozone allerdings wieder zwei Monate in Folge angezogen. Im November lag sie mit 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder über dem Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank.
Dennoch beschloss der EZB-Rat am Donnerstag eine weitere Absenkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Der zentrale Leitzins, der Einlagezins, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der EZB anlegen, liegt so zukünftig bei 3,0 Prozent.
(L.Chastain--LPdF)