Rebellen töten bei Angriff im Westen Kameruns fünf Gendarmen
Mutmaßliche Rebellen haben im Westen Kameruns mehrere Gendarmen getötet und verletzt. Mehrere Bewaffnete hätten in der Nacht eine Wache in Njitapon in der West-Region angegriffen und fünf Militärpolizisten getötet sowie drei weitere verletzt, berichteten Behördenvertreter am Mittwoch übereinstimmend. Ein örtlicher Oppositionsabgeordneter und ein Vertreter der örtlichen Regierung machte Rebellen der englischsprachigen Minderheit für den Angriff verantwortlich.
Die West-Region grenzt an die Region Nordwest; dort und in der benachbarten Südwest-Region lebt der größte Teil der anglophonen Minderheit, die sich seit Jahrzehnten von der französischsprachigen Mehrheit Kameruns diskriminiert und marginalisiert fühlt. Nach mehreren Aufständen riefen Rebellengruppen 2017 in den Regionen eine unabhängige "Republik Ambazonien" aus. Der Konflikt mit Regierung und Armee eskaliert seitdem ständig weiter.
Die Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen werfen Rebellen ebenso wie den Sicherheitskräften schwere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in den beiden englischsprachigen Regionen vor. Schätzungen der International Crisis Group (ICG) zufolge wurden in dem Konflikt bereits mehr als 6000 Menschen getötet, rund eine Million Menschen wurden demnach aus ihren Dörfern vertrieben. Die meisten Opfer sind laut ICG Zivilisten.
Das kamerunische Verteidigungsministerium hatte am Dienstag eingeräumt, dass Soldaten vor kurzem in der Nordwest-Region neun Zivilisten getötet hatten, unter ihnen auch ein Kind. Es sprach von einer "offensichtlich unverhältnismäßigen" Aktion.
(M.LaRue--LPdF)