Altersbezüge für Neurentner mit mindestens 35 Beitragsjahren deutlich gestiegen
Die Renten für Menschen, die nach mindestens 35 Beitragsjahren neu in den Ruhestand gehen, sind seit 2011 deutlich gestiegen. Die durchschnittliche Bruttorente erhöhte sich in zehn Jahren von 1070 Euro monatlich auf 1472 Euro im vergangenen Jahr, wie die Deutsche Rentenversicherung Bund der Nachrichtenagentur AFP am Montag bestätigte. Das entspricht einem Plus von 38 Prozent. Insbesondere bei Frauen aus Westdeutschland sind die Versicherungszeiten gestiegen.
Der Anteil der Altersrentnerinnen und -rentner, die mindestens 35 Jahre an Versicherungszeiten haben, ist von 2011 mit 64 Prozent auf rund 73 Prozent im Rentenzugang 2021 gestiegen. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass auch mehr westdeutsche Frauen mindestens 35 Jahre an Versicherungszeiten erreichen.
Die Entwicklung stärke "die gesetzliche Rente als zentrale Säule der Alterssicherung in Deutschland", erklärte der alternierende Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Bund, Hans-Werner Veen.
Zunächst hatte die "Rheinische Post" über die Zahlen berichtet. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge kamen Frauen, die 2021 die Rente erreichten, auf durchschnittlich 36,9 Versicherungsjahre. Im Jahr 2001 waren es nur 27,2 Jahre gewesen. Besonders stark sind die Versicherungszeiten von Frauen im Westen angewachsen: Sie verlängerten sich von 23,8 auf 35,4 Jahre.
Wie sich dies konkret auf die einzelne Rente auswirkt, hänge neben der Dauer der Beitragszahlung von der Lohnhöhe im Erwerbsleben ab, heißt es in dem Bericht weiter. Wer zum Beispiel immer zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, bekam 2021 im Westen für jedes seiner Erwerbsjahre 34,19 Euro Monatsrente.
Wer bis zum Renteneintritt im Jahr 2021 nur die einst üblichen 23,8 Jahre gearbeitet hatte, habe damit 813,72 Euro Monatsrente erreicht. Bei nun 35,4 Erwerbsjahren zum Durchschnittslohn kamen aber schon 1210,33 Euro heraus. Und wer – zum Beispiel – 80 Prozent des Durchschnittslohns hatte, kommt auch bei der Rente auf 80 Prozent dieser Werte. Die Deutsche Rentenversicherung will die Zahlen bei ihrer Vertreterversammlung am Dienstag in Freiburg vorlegen.
(H.Leroy--LPdF)