Ford entscheidet sich gegen Werk im saarländischen Saarlouis
Für die Produktion seines neuen E-Autos hat sich der US-Autohersteller Ford für seine Fabrik im spanischen Valencia und gegen den Standort in Saarlouis entschieden. Das kündigte der Autobauer am Mittwoch an. "Wir arbeiten daran, ein lebendiges und nachhaltiges Geschäft in Europa aufzubauen - dafür braucht es Konzentration und das Treffen schwieriger Entscheidungen", erklärte Ford-Chef Jim Farley dazu.
Die IG Metall rief zum Kampf für "Standort- und Beschäftigungssicherung" auf. Nach Angaben der IG Metall soll der Standort in Saarlouis mit rund 4600 Beschäftigten schrittweise abgewickelt werden. Insgesamt seien mit den Zulieferern rund 6600 Arbeitsplätze im Saarland bedroht, erklärte die Gewerkschaft. Sie kritisierte den "unwürdigen und brutalen Bieterwettbewerb zwischen den Ford-Standorten in Valencia und Saarlouis".
"Die Beschäftigten haben in den letzten drei Jahren alles für die Wettbewerbsfähigkeit des Ford-Standortes in Saarlouis getan", erklärte der Leiter des IG Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger. Im Laufe der Corona-Pandemie habe die Belegschaft "mit maximaler Flexibilität" reagiert. "Statt sich gemeinsam mit der Belegschaft für die Standortsicherung einzusetzen, hat das Management die Hände in den Schoß gelegt", kritisierte Köhlinger.
Auch der Betriebsratsvorsitzende von Ford in Saarlouis, Markus Thal, kritisierte den Konzern. "Wir haben geliefert, das Management hat uns mit leeren Versprechungen hingehalten", erklärte Thal. "Wir fühlen uns belogen und betrogen vom Ford Europa Management."
(C.Fournier--LPdF)