Russland weist Einstufung als zahlungsunfähig zurück
Russland hat Berichte über eine Zahlungsunfähigkeit des Landes zurückgewiesen. Es gebe "keinen Grund", die derzeitige Situation so einzustufen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Die angesprochenen fälligen Zahlungen seien im Mai erfolgt, "in ausländischer Währung", fügte er hinzu. Behauptungen einer Zahlungsunfähigkeit seien "ungerechtfertigt".
Das russische Finanzministerium erklärte, zwei Zinszahlungen seien wegen der Sanktionen blockiert und daher nicht rechtzeitig bei den Gläubigern angekommen. Dass die Investoren nun kein Geld bekommen hätten, sei nicht das Ergebnis eines Zahlungsausfalls, sondern liege an "Aktionen von Dritten".
Zuvor war in der Nacht zum Montag eine Frist für zwei Zinszahlungen in Höhe von einmal 71,25 Millionen Dollar (67,32 Millionen Euro) und einmal 26,5 Millionen Euro an ausländische Gläubiger abgelaufen. Unter anderem die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete daraufhin, Russland sei erstmals seit über hundert Jahren zahlungsunfähig bei Staatsschulden in Fremdwährung geworden.
Russland ist seit den Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts weitgehend vom internationalen Finanzsystem abgeschnitten, was eine Schuldenbegleichung für das Land deutlich erschwert. Moskau wirft dem Westen daher vor, das Land in eine künstlich herbeigeführte Zahlungsunfähigkeit treiben zu wollen. Finanzminister Anton Siluanow bezeichnete die Situation daher vergangene Wocohe als "Farce".
(H.Leroy--LPdF)