FBI setzt deutsch-bulgarische Kryptobetrügerin auf wichtige Fahndungsliste
Die US-Bundespolizei FBI hat die deutsch-bulgarische mutmaßliche Kryptobetrügerin Ruja Ignatova auf ihre Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen gesetzt. Das FBI setzte am Donnerstag ein Kopfgeld in Höhe von 100.000 Dollar (rund 95.000 Euro) auf die 42-Jährige mit dem Spitznamen "Krypto-Queen" aus. Die Polizeibehörde warnte, die Erfinderin der betrügerischen Kryptowährung OneCoin habe vermutlich bewaffnete Bewacher oder Komplizen.
Zielfahnder des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen hatten Ignatova im Mai weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Die 42-Jährige ist seit Oktober 2017 untergetaucht, ihr Aufenthalt ist unbekannt. Sie verschwand nach einer Reise von der bulgarischen Hauptstadt Sofia in die griechische Hauptstadt Athen.
Der in Bulgarien geborenen Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft wird zur Last gelegt, Investoren in der ganzen Welt veranlasst zu haben, in die tatsächlich wertlose Währung zu investieren. US-Gerichtsdokumenten zufolge soll sie durch den Kryptobetrug mindestens 3,4 Milliarden Dollar erbeutet haben, womöglich sogar mehr als vier Milliarden Dollar. Betroffen waren Millionen von Anlegern.
Ermittlern zufolge beruhte OneCoin nicht wie echte Kryptowährungen auf einer gesicherten und unabhängigen Blockchain-Technologie. Vielmehr soll Ignatova den vermeintlichen, letztlich stetig steigende Wert von OneCoin selbst intern vorgegeben haben.
Gegen Ignatova wird in Deutschland wegen gemeinschaftlichen Betrugs im besonders schwerem Fall sowie wegen Geldwäsche ermittelt. Im Mai wurde auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ein öffentlicher Fahndungsaufruf zu ihr gezeigt.
(V.Blanchet--LPdF)