Paul-Spiegel-Preis für Omas gegen Rechts und Sportverein Tennis Borussia Berlin
Die Initiative Omas gegen Rechts und der Fußballverein Tennis Borussia Berlin sind am Sonntag in Berlin mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet worden. Beide Preisträger wurden für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus geehrt. "Wir brauchen eine mutige Zivilgesellschaft, die Haltung zeigt und sich in ihrer demokratischen Überzeugung nicht beirren lässt", erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, dazu während der Feierstunde.
Schuster verwies zugleich darauf, dass der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsradikalismus durch die Verwerfungen der vergangenen Jahren schwieriger geworden sei. "Die Corona-Pandemie hat bis in die Mitte unserer Gesellschaft zu einer Radikalisierung geführt", erklärte er nach Angaben des Zentralrats. Dies spürten alle, die sich dagegen einsetzten. Die Gründerin der deutschen Omas gegen Rechts, Anna Ohnweiler, sagte demnach, sie nehme den Preis mit "Dankbarkeit und in Ehrfurcht" entgegen.
Der Preis sei für die Initiative so wertvoll, "weil er uns zeigt, dass wir wahrgenommen werden", fügte sie hinzu. Tennis-Borussia-Vorstandsmitglied Tobias Schulze sagte in seiner Rede während der Verleihung, Vereine und Fußballverbände könnten es sich im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Rassismus einfach machen. Sein Verein habe sich anders entschieden. Wer zu Hass und Diskriminierung schweige, überlasse den Extremisten "den Raum".
Der nach dem früheren Zentralratspräsidenten Paul Spiegel benannte Preis wird für herausragende Zivilcourage und das Engagement gegen Extremismus verliehen. Der aktuelle Preisträger für das Jahr 2022 ist Tennis Borussia Berlin. Omas gegen Rechts wurde bereits 2020 ausgezeichnet. Die Verleihung wurde allerdings am Sonntag nachgeholt, weil dies wegen der Corona-Pandemie zwischenzeitlich unmöglich war. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
(Y.Rousseau--LPdF)