Betrieb in wichtiger US-Babymilchfabrik nach zweiter Schließung wieder angelaufen
Eine wichtige US-Fabrik für Babymilchpulver hat nach einer erneuten Produktionsunterbrechung ihren Betrieb wieder aufgenommen. Die Produktion in dem Werk in Sturgis im US-Bundesstaat Michigan sei bereits am 1. Juli wieder angelaufen, teilte das Unternehmen Abbott Nutrition am Samstag (Ortszeit) mit.
Die erste Schließung des Abbott-Werks im Februar wegen hygienischer Bedenken hatte die monatelangen Versorgungsengpässe bei Babymilchpulver in den USA verschärft, die ursprünglich durch Lieferkettenprobleme und den Ausfall von Arbeitskräften wegen der Corona-Pandemie entstanden waren. Erst Anfang Juni konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Wenige Tage später musste sie wegen eines Hochwassers erneut gestoppt werden.
Die erste Schließung war nach dem Tod von zwei Babys erfolgt. Der Verdacht, dass die Todesfälle auf belastete Babymilch zurückzuführen seien, erhärtete sich zwar nicht. Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) entdeckte bei der Überprüfung des Abbott-Werks aber erhebliche Hygienemängel. FDA-Chef Robert Califf nannte die Ergebnisse der Inspektion "schockierend".
Abbott Nutrition kontrolliert etwa 40 Prozent des US-Markts für Babymilchpulver. Die Werksschließung in Sturgis war daher folgenschwer. Angesichts des akuten Mangels an Babymilchpulver richtete die US-Regierung Mitte Mai eine Luftbrücke ein, um die Säuglingsnahrung mit Militärflugzeugen aus dem Ausland heranzuschaffen und somit den Bedarf zu decken.
(C.Fontaine--LPdF)