Inflation im Euroraum erreicht Höchstwert von 8,9 Prozent im Juli
Die Inflation im Euroraum hat im Juli mit 8,9 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht. Preistreiber waren erneut Kraftstoffe, Energie und Lebensmittel, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg aufgrund einer Schnellschätzung mitteilte. Der bisherige Inflations-Rekord in der Eurozone war erst im Juni mit 8,6 Prozent im Jahresvergleich aufgestellt worden.
Für Deutschland geht Eurostat im laufenden Monat von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 8,5 Prozent im Vergleich zum Juli 2021 aus. Das Statistische Bundesamt rechnet nach vorläufigen Zahlen vom Donnerstag dagegen mit einem leicht verlangsamten Anstieg der Verbraucherpreise um 7,5 Prozent, also einem Prozentpunkt weniger. Grund sind unterschiedliche Berechnungsgrundlagen.
Von den 19 Euro-Ländern sind die Baltenstaaten seit dem russischen Angriff auf die Ukraine besonders von Preissteigerungen betroffen. Estland verzeichnete laut Eurostat im Juli mit geschätzten 22,7 Prozent die höchste Inflationsrate im Euroraum. Auch in Lettland und Litauen verteuerte sich das Leben um über 20 Prozent im Vergleich zum Juli 2021.
Die niedrigste Inflationsrate im Euroraum hat Malta mit 6,5 Prozent - das liegt aber immer noch deutlich über den zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main empfiehlt.
Von den Ländern ohne den Euro verzeichnete Polen im Juli einen Preisanstieg von 15,5 Prozent im Jahresvergleich, wie die nationale Statistikbehörde in Warschau mitteilte. Preistreiber waren auch hier Kraftstoffe und Energie, gefolgt von Lebensmitteln.
(C.Fournier--LPdF)