Inflation drückt Konsum
Die hohe Inflation drückt den Konsum im Einzelhandel. Im Juni ging der Umsatz der Branche preisbereinigt um 8,8 Prozent im Vorjahresvergleich zurück, das war der größte Rückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1994, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Der Umsatz mit Lebensmitteln sank auf den tiefsten Stand seit Juni 2016.
Dieser Rückgang sei vermutlich vor allem den gestiegenen Preisen für Lebensmittel geschuldet, erläuterten die Statistiker. Sie legten im Vergleich zum Juni 2021 um fast zwölf Prozent zu. Auch, dass die Menschen öfter ins Restaurant gingen, könnte den Lebensmitteleinzelhandel demnach negativ beeinflusst haben - der Umsatz in der Gastronomie legte im Mai um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu.
Der Umsatz mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren, der bis Mai fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht hatte, sank im Juni preisbereinigt wieder, und zwar um 5,4 Prozent im Vergleich zum April. Im Vergleich zum Juni 2019 lag der Umsatz damit 13,6 Prozent unter Vorkrisenniveau.
Auch der Internet- und Versandhandel verbuchte im Juni niedrigere Umsätze als im Vormonat (minus 3,8 Prozent). Im Vergleich zum Juni 2019 lag der Umsatz aber immer noch 22,3 Prozent höher.
Die Umsätze der Tankstellen stiegen mit Einführung des Tankrabatts um 6,4 Prozent im Vergleich zum Mai, wie die Statistiker weiter mitteilten. Damit lagen sie aber 8,0 Prozent unter den Niveau des Juni 2021.
(R.Dupont--LPdF)