Tochter von Evergrande soll mehr als eine Milliarde Dollar zahlen
In China soll eine Tochter des strauchelnden Immobilienriesen Evergrande 1,3 Milliarden Dollar (1,27 Milliarden Euro) zahlen, weil sie einen Kredit nicht bedienen kann. Evergrande teilte am Sonntag in einer Pflichtmitteilung an die Börse in Hongkong mit, dass die Evergrande Group Nanchang ihren Verpflichtungen einem ungenannten Gläubiger gegenüber nicht nachgekommen sei. Daher soll sie eine für den Kredit hinterlegte Garantie nun auszahlen, eine Beteiligung an der Bank Shengjing im Wert von 1,3 Milliarden Dollar.
In China steckt der gesamte Immobiliensektor in Schwierigkeiten; Evergrande hatte im vergangenen Jahr Schulden in Höhe von 300 Milliarden Dollar aufgehäuft. Der Konzern war lange die Nummer eins der Branche, die für mehr als ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts der Volksrepublik steht. Die Führung in Peking hatte 2020 damit begonnen, den Immobiliensektor schärfer zu regulieren, um die Spekulation mit Gebäuden einzuschränken.
Evergrande sollte im vergangenen Monat einen Plan zur Umstrukturierung vorlegen und damit einen Weg zur Vermeidung der Insolvenz. Der Immobilienriese teilte am Freitag aber lediglich mit, er mache "positive Fortschritte" - Einzelheiten blieb der Konzern schuldig. Evergrande hatte zur Schuldenreduzierung in den vergangenen Monaten Beteiligungen an anderen Firmen und Teile seines eigenen Geschäfts verkauft. Im Angebot ist nach wie vor der Hauptsitz in Hongkong, ein Gebäude mit 26 Stockwerken, das mehr als eine Milliarde Euro einbringen soll.
(V.Castillon--LPdF)