Chinas Online-Riese Alibaba kann erstmals überhaupt Umsatz nicht steigern
Der chinesische Onlineriese Alibaba hat seinen Umsatz erstmals überhaupt nicht steigern können. Im Quartal von April bis Juni lag der Umsatz bei 205,55 Milliarden Yuan (rund 30 Milliarden Euro), im Vorjahresquartal hatte der Umsatz bei 205,7 Milliarden Yuan gelegen. Das war damals ein Plus von 34 Prozent im Vorjahresvergleich.
Der Quartalsgewinn fiel um fast 50 Prozent auf umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro. Grund für die Stagnation des Umsatzes dürften die strengen Corona-Maßnahmen in China sein, wegen der Millionen Menschen in den vergangenen Wochen in Quarantäne saßen. Hinzu kamen die strengeren Vorgaben für Internetkonzerne.
Alibaba teilte am Donnerstag mit, in der Sparte Handel seien die Umsätze zurückgegangen, in der Sparte Datenspeicherung dagegen gestiegen. Die Monate April und Mai seien "relativ schwach" gewesen, im Juni aber habe Alibaba "Zeichen des Aufschwungs" gesehen, sagte Konzernchef Daniel Zhang.
Die Behörden in China gehen seit Ende 2020 stärker gegen die Internetkonzerne vor, die zuvor unbehelligt Daten von Kunden und Konkurrenten sammelten. Mehrfach verhängten Behörden Strafen wegen Wettbewerbsverstößen. Auch die Geldbeschaffung im Ausland wurde den Firmen praktisch verwehrt. Alibaba, lange Jahre von der Führung als Erfolgsmodell betrachtet, war das erste Unternehmen, gegen das Peking vorging. Die Behörden untersagten den geplanten riesigen Börsengang von Ant, dem Finanzarm von Alibaba.
(M.LaRue--LPdF)