Niedersachsen will über Bundesrat Vorkasse für Flugtickets abschaffen
Wenn es nach der niedersächsischen Landesregierung geht, gehört die Vorkasse-Praxis bei der Buchung von Flügen bald der Vergangenheit an. Die Landesregierung beschloss am Dienstag wie angekündigt eine Bundesratsinitiative zur Abschaffung dieses Prinzips, wie die niedersächsische Staatskanzlei mitteilte. "Der Flugpreis soll künftig erst bei Antritt des Fluges fällig werden."
Derzeit müssen Reisende in der Regel einen Flug direkt bei der Buchung bezahlen. Diese Praxis war zuletzt in die Kritik geraten, weil die Airlines wegen Personalmangels bei sich und den Flughäfen viele Flüge strichen - oft dauerte es lange, bis die Kunden und Kundinnen dann ihr Geld zurückerhielten. Eine Abkehr von der Vorkasse-Regelung fordert seit langem auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
Mit der Bundesratsinitiative "wollen wir den Verbraucherschutz für die Reisenden deutlich verbessern", erklärte der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Dienstag. Die bisherige Regelung führe unter anderem dazu, dass Reisende bei einer Insolvenz der Fluggesellschaft "in der Regel leer" ausgingen, kritisierte er.
In der Bundesratsinitiative wird die Bundesregierung den Angaben zufolge aufgefordert, sich um eine Änderung des nationalen Rechts zu kümmern. Außerdem soll sie "auf eine vergleichbare Regelung auf europäischer Ebene" hinwirken.
(F.Bonnet--LPdF)