Niedersachsen setzt auf Nahverkehrszüge mit Wasserstoffantrieb
Die Rede ist von einer Weltpremiere: Im nördlichen Niedersachsen sollen im Nahverkehr künftig nur noch Züge mit Wasserstoffantrieb rollen. Das Projekt auf der bisher mit Dieselzügen bedienten Strecke wurde am Mittwoch offiziell gestartet. Der französische Konzern Alstom liefert dafür insgesamt 14 Züge, die 15 Dieselzüge ersetzen sollen, wie die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) mitteilte.
Die neue Flotte soll demnach zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude fahren. Eine Wasserstoff-Tankstelle stellt den Energienachschub für den Brennstoffzellenantrieb der Fahrzeuge sicher. Mit einer Tankfüllung haben die Züge den Angaben zufolge eine Reichweite von 1000 Kilometern. "Damit werden 1,6 Millionen Liter Diesel pro Jahr nicht mehr verbraucht, damit werden 4400 Tonnen CO2 nicht mehr erzeugt", hob die LNVG hervor.
Zum offiziellen Start am Mittwoch waren zunächst fünf Züge im Einsatz, die anderen neun sollen bis zum Jahresende hinzukommen. Von 2018 bis 2020 hatte es bereits einen Probebetrieb mit zwei Zügen gegeben, "er verlief störungsfrei", erklärte die Verkehrsgesellschaft.
Nach Angaben der LNVG ist es weltweit das erste Mal, dass ein Netz mit Wasserstoffzügen im Passagierbetrieb an den Start geht. "Wir leisten hier echte Pionierarbeit", lobte auch der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Das Land hatte mit 85 Millionen den Großteil der Beschaffungskosten für die Züge übernommen, weitere 8,4 Millionen Euro kamen vom Bund.
(R.Dupont--LPdF)