Porsche baut vor Börsengang den Aufsichtsrat um
Vor dem am Donnerstag geplanten Börsengang baut der Sportwagenbauer Porsche den Aufsichtsrat um. Es würden notwendige neue Ausschüsse etabliert, das Präsidium werde von acht auf sechs Mitglieder verkleinert, teilte Porsche am Freitag mit. Drei Frauen ziehen neu in das Kontrollgremium ein, das damit weiblicher wird.
Das Präsidium eines Aufsichtsrats entscheidet meist über eilige Fragen. Bei Porsche gehören diesem "Oberaufsichtsrat" neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Porsche künftig die beiden Volkswagen-Vorstandsmitglieder Arno Antlitz und Hauke Stars an. Weitere Mitglieder sind Jordana Vogiatzi, Harald Buck und Carsten Schumacher von der Arbeitnehmerseite.
Die drei neuen Frauen im Aufsichtsrat sind VW-Managerin Hauke Stars, eine IT-Expertin, Micaela le Divelec Lemmi, bis vor kurzem Chefin des italienischen Luxus-Labels Salvatore Ferragamo, und Melissa Di Donato Roos, seit 2019 Geschäftsführerin des deutschen Softwareunternehmens Suse.
Das Gremium verlassen neben Hiltrud Werner, die bereits Ende Januar ging, Hans-Peter Porsche, ein Enkel des Firmengründers Ferdinand Porsche, und VW-Technikvorstand Thomas Schmall.
Der Mutterkonzern VW hatte Anfang September grünes Licht für den Börsengang von Porsche gegeben. Den Erlös dürfte der Sportwagenbauer in den Ausbau der Elektromobilität stecken. Schon 2030 sollen mehr als 80 Prozent der neu ausgelieferten Fahrzeuge vollelektrisch angetrieben sein.
Die Sportwagenmarke gehört bislang zu 100 Prozent zu Volkswagen. Der zweitgrößte Autohersteller der Welt wiederum wird kontrolliert von der Porsche Automobil Holding SE, über die die Familien Porsche und Piëch eine Stimmenmehrheit von 53,3 Prozent bei Volkswagen haben. Durch den Börsengang bekommen die Eigner-Familien wieder Zugriff auf Porsche.
(A.Monet--LPdF)