Eurowings-Piloten streiken am Donnerstag für längere Ruhezeiten
Pilotinnen und Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings sind für Donnerstag zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) begründete den Arbeitskampf am Dienstag mit "gescheiterten" Verhandlungen zum Manteltarifvertrag. VC fordert demnach unter anderem längere Ruhezeiten für die Piloten. Die Airline kritisierte den Streikaufruf und die Forderungen als "maßlos". Sie ging aber davon aus, einen "signifikanten Teil" des Flugangebots am Donnerstag stemmen zu können.
Der Ausstand soll laut VC in der Nacht zum Donnerstag um Mitternacht beginnen und 24 Stunden dauern. Grund sei, dass insgesamt zehn Verhandlungsrunden "zu keiner nennenswerten Annäherung geführt" hätten, erklärte die Gewerkschaft. Sie fordert eine Entlastung der Beschäftigten - etwa durch die Reduzierung der maximalen Flugdienstzeiten und die Erhöhung der Ruhezeiten.
Der Manteltarifvertrag bestehe seit 2015 "ohne Anpassungen", erklärte VC. Seitdem sei die Arbeitsbelastung "erheblich gestiegen". "Der Arbeitgeber schöpft regelmäßig die Einsatzzeit der Kolleginnen und Kollegen bis zum zulässigen Maximum aus, das kann kein Dauerzustand sein", erklärte VC-Sprecher Matthias Baier. Dem Eurowings-Management warf er "mangelndes Entgegenkommen" und fehlenden Lösungswillen vor.
Die Eurowings-Geschäftsführung kritisierte die Forderungen scharf: "Trotz zweier anstehender Gehaltserhöhungen in den nächsten vier Monaten von deutlich mehr als zehn Prozent fordert die VC 14 zusätzliche freie Tage im Jahr sowie eine Absenkung der maximalen Wochenarbeitszeit um fünf Stunden", erklärte Finanz- und Personalchef Kai Duve. Dies würde 20 Prozent der Eurowings-Flüge "unmöglich machen". Dafür zu streiken sei "völlig unverhältnismäßig und unverantwortlich".
Zugleich zeigte sich die Airlines mit Blick auf die Auswirkungen des Streiks gelassen, "da nur der Flugbetrieb der Eurowings Deutschland bestreikt wird, nicht der der Eurowings Europe". Außerdem habe Eurowings "zahlreiche Wetlease-Partner" - gemietete Flugzeuge einschließlich Crew - unter Vertrag, erklärte das Unternehmen.
Lufthansa-Flüge sind von dem Arbeitsausstand ebenfalls nicht betroffen. Anfang September hatte bereits ein Pilotenstreik beim Mutterkonzern dessen Flugbetrieb fast vollständig lahmgelegt. Dabei ging es um Lohnforderungen der VC.
(P.Toussaint--LPdF)