Gazprom liefert nach mehrtägiger Unterbrechung wieder Gas nach Italien
Der russische Energieriese Gazprom hat seine Gaslieferungen nach Italien nach einer mehrtägigen Unterbrechung wieder aufgenommen. Das Problem des Transports über Österreich sei gelöst, teilte Gazprom am Mittwoch in Moskau mit. Der Konzern hatte die Lieferung am Samstag eingestellt und als Grund dafür Änderungen an der österreichischen Marktordnung genannt, die am 1. Oktober in Kraft getreten waren. Der italienische Versorger Eni teilte mit, die Gazprom-Lieferungen seien wieder aufgenommen worden.
Das russische Gas wird über die Ukraine, die Slowakei und Österreich nach Italien transportiert, durch die Trans Austria Gas Pipeline (TAG). Italien ist in hohem Maße abhängig von Gaslieferungen aus dem Ausland. Vor Beginn des Ukraine-Konflikts importierte das Land 95 Prozent seines Verbrauchs, 45 Prozent kamen aus Russland.
Die österreichische Regulierungsbehörde E-Control hatte am Samstag erklärt, die Änderungen zum neuen Gasjahr am 1. Oktober seien schon sehr lange bekannt gewesen. Gazprom hatte aber kritisiert, der österreichische Gasnetzbetreiber habe sich geweigert, Transportnominierungen zu bestätigen. Der Chef des italienischen Versorgers Eni, Claudio Descalzi, erläuterte am Montag, Grund für die Lieferunterbrechung sei, "dass Gazprom eine finanzielle Garantie für den Gastransport durch Österreich geben musste, die es vorher nicht gab".
Am Mittwoch nun teilte Gazprom mit, E-Control sei bereit, die Nominierungen zu bestätigen, die Lieferungen durch Österreich könnten also wieder aufgenommen werden. Eni-Chef Descalzi versicherte, die Lieferunterbrechung habe "absolut keine geopolitischen Gründe" gehabt.
(R.Dupont--LPdF)