Saudi-Arabien weist US-Vorwürfe wegen Drosselung von Ölförderung zurück
Saudi-Arabien hat Vorwürfe der USA wegen der beschlossenen Drosselung der Ölförderung zurückgewiesen. Die Kritik aus Washington "beruht nicht auf Tatsachen", erklärte das Außenministerium in Riad am Donnerstag. Die Opec+-Entscheidung zur Ölförderung sei keinesfalls "politisch motiviert" gewesen, sondern im "wirtschaftlichen Kontext" gefallen. Die Regierung in Washington reagierte darauf umgehend und bekräftigte ihre Kritik.
Riad versuche nun, von den Fakten abzulenken, erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Die Führung in Saudi-Arabien sei sich bewusst gewesen, dass eine Drosselung der Ölförderung "die russischen Einnahmen vergrößern und die Wirksamkeit der Sanktionen (gegen Russland) abschwächen würde, dass dies die falsche Richtung ist".
Saudi-Arabien führt die Opec-Gruppe Öl exportierender Länder an. Gemeinsam mit weiteren Ländern - vor allem Russland - bilden sie die Opec+. Die Vereinigung hatte sich vergangene Woche auf eine deutliche Produktionssenkung im November geeinigt. Der Schritt wurde weithin als diplomatischer Schlag ins Gesicht gegen die USA gewertet, die sich explizit dagegen ausgesprochen hatten.
US-Präsident Joe Biden kündigte daraufhin "Konsequenzen" und eine Neubewertung der Beziehung zu Saudi-Arabien an. Kirby sagte dazu, in Washington werde nun sehr genau geprüft, auf welcher Seite Saudi-Arabien im Ukraine-Konflikt stehe.
Die Entscheidung sei "rein aus wirtschaftlichen Erwägungen" getroffen worden, erklärte hingegen das Außenministerium in Riad nun. Es handle sich keinesfalls um eine "Parteinahme des Königreichs in internationalen Konflikten". Die Produktionssenkung zu verschieben hätte zu wirtschaftlichen Einbußen geführt.
(F.Moulin--LPdF)