Eurowings und Piloten-Gewerkschaft wollen nach Streik Verhandlungen fortsetzen
Die Lufthansa-Tochter Eurowings und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wollen nach dem dreitägigen Piloten-Streik ihre Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag fortsetzen. Das erklärten die Fluggesellschaft und die Gewerkschaft am Mittwoch in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Nach Ablauf des insgesamt dritten Streiktags in Folge wird Eurowings ab dem morgigen Donnerstag, 20. Oktober, wieder zu einem planmäßigen Flugbetrieb zurückkehren", hieß es.
Die Piloten und Pilotinnen von Eurowings Deutschland waren am Montag in den Streik getreten. In der Folge wurde täglich rund die Hälfte aller Eurowings-Flüge gestrichen. Die Airline gab an, das Ziel, rund die Hälfte der Verbindungen zu realisieren, sei dank der nicht bestreikten Gesellschaften Eurowings Europe, Eurowings Discover und mit Hilfe des Mutterkonzerns Lufthansa und weiteren Vertragspartnern erreicht worden.
Täglich waren dennoch bis zu 25.000 Reisende von den Streiks betroffen. Die Fluggesellschaft kündigte am Dienstag an, aus den wirtschaftlichen Schäden durch den Arbeitsausstand Konsequenzen zu ziehen und Wachstumspläne zu streichen. Die Gewerkschaft VC kritisierte dies scharf: Der Arbeitgeber drohe den Streikenden mit Arbeitsplatzverlust und eskaliere den Konflikt so weiter anstatt konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten.
Die Gewerkschaft fordert vor allem eine Begrenzung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten der Piloten und Pilotinnen. Ein Angebot, das die Airline nach einem ersten Streik vor zwei Wochen unterbreitet hatte, lehnte VC als "völlig unzureichend" ab. Sie betonte wiederholt, dass es den Piloten nicht um mehr Gehalt gehe.
Eurowings wirft der Gewerkschaft wiederum vor, Arbeitsplätze sowie "mutwillig die Zukunft der Eurowings Deutschland" zu gefährden. Das bis zum Streik angebotene Entlastungspaket erreiche die "Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren".
Dennoch fanden die Tarifparteien nun offenbar wieder den Weg an den Verhandlungstisch. "Über die Inhalte der weiteren Gespräche haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart", erklärten sie.
(C.Fontaine--LPdF)