Literaturpreis Prix Goncourt geht an früheren Filmemacher Jean-Baptiste Andrea
Die renommierte französische Literatur-Auszeichnung Prix Goncourt geht in diesem Jahr an einen früheren Filmemacher. Wie die Jury am Dienstag in Paris mitteilte, erhält Jean-Baptiste Andrea den Preis für seinen 600 Seiten langen Roman "Veiller sur elle" (Über sie wachen), der in der Zeit des Faschismus in Italien spielt.
Der 52-Jährige hatte seine Karriere als Drehbuchautor und Regisseur begonnen. Er drehte eine Handvoll Filme, darunter "Big Nothing" mit dem aus der US-Sitcom "Friends" bekannten Schauspieler David Schwimmer. Mit dem Romanschreiben begann Andrea erst, als sein 40. Geburtstag bereits hinter ihm lag. Sein erstes Buch veröffentlichte er 2017.
Mit dem Prix Goncourt wird seit 1903 "das beste Prosawerk" geehrt, das im jeweiligen Jahr auf Französisch veröffentlicht wurde. Der Prix Goncourt ist mit einem Scheck in Höhe von zehn Euro dotiert, den die Gewinner üblicherweise eher einrahmen als einlösen. Die eigentliche Belohnung besteht in der klassischen roten Manschette, die das Buch fortan in den Buchläden schmückt und es in vielen Fällen zum Bestseller macht.
Die Jury besteht aus zehn Mitgliedern, die sich jeden ersten Dienstag im Monat im Pariser Restaurant "Drouant" treffen und dort Besteck mit eingraviertem Namen haben. Aktuell sind es sechs Männer und vier Frauen. Im "Drouant" wird traditionell auch der Preisträger verkündet.
(A.Renaud--LPdF)