J.K. Rowling: Hätte mich schon "viel früher" zu Transgender-Fragen äußern sollen
Die britische Bestseller-Autorin Joanne K. Rowling bedauert nach eigenen Angaben, ihre Ansichten zur Transgender-Bewegung nicht schon "viel früher" geäußert zu haben. Die Autorin der "Harry-Potter"-Saga schreibt in einem am Mittwoch veröffentlichten Auszug aus einer neuen Essay-Sammlung: "Letztendlich habe ich den Mund aufgemacht, weil ich mich sonst für den Rest meines Lebens geschämt hätte. Wenn ich überhaupt etwas bereue, dann nur, dass ich nicht schon viel früher meine Meinung gesagt habe".
Der 58-jährigen Rowling wird schon seit Jahren Transfeindlichkeit vorgeworfen. Der Konflikt mit Transgender-Aktivisten begann unter anderem mit einem Tweet der Autorin, in dem sie sich gegen die Verwendung des Begriffs "Menschen, die menstruieren", aussprach und stattdessen forderte, einfach von Frauen zu sprechen. Die Äußerungen der Autorin führten auch zu einem Zerwürfnis mit einigen Stars der "Harry Potter"-Filme, darunter Hauptdarsteller Daniel Radcliffe.
Die Zeitung "The Times" veröffentlichte nun einen Auszug aus einem Sammelband, der Essays schottischer Frauen enthält. Darin erläutert Rowling nicht nur ihre Gründe, über das umstrittene Thema zu sprechen, sondern auch die Folgen: Sie schildert in dem Essay etwa die "bösartigen" Reaktionen, nachdem sie 2019 eine Frau verteidigt hatte, die wegen angeblich transfeindlicher Kommentare in Online-Netzwerken ihren Job verloren hatte.
Im Internet zum Opfer massiver Kritik oder eines "Tsunamis von Mord- und Vergewaltigungsdrohungen" zu werden, sei kein Spaß, schreibt Rowling. Trotzdem habe es ihr "weit mehr Positives als Negatives" gebracht, sich als "Gender-kritisch" zu outen".
(A.Monet--LPdF)